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Whitepaper EMS und Dynamischer Stromtarif

Kosteneffiziente Ladeinfrastruktur durch dynamische Tarife und intelligentes Energiemanagement

Dynamische Stromtarife und intelligentes Energiemanagement verändern, wie Ladeinfrastruktur geplant und betrieben wird. Sie ermöglichen es, zu den günstigsten Zeiten zu laden, PV-Strom optimal zu nutzen und Lastspitzen gezielt zu vermeiden.

Das Ergebnis: spürbar niedrigere Energiekosten, mehr Effizienz und ein nachhaltigerer Betrieb. Wie dieses Zusammenspiel funktioniert – und welches Potenzial darin steckt – erfahren Sie im folgenden Überblick.

1. Die sich wandelnde Energielandschaft

Die Elektrifizierung der Mobilität schreitet in ganz Europa voran. Bis 2030 werden schätzungsweise 50 Millionen Elektrofahrzeuge auf europäischen Straßen unterwegs sein, was eine skalierbare und kosteneffiziente Ladeinfrastruktur erfordert. Gleichzeitig befindet sich der Strommarkt in einem strukturellen Wandel:

– Die Volatilität der Großhandelsstrompreise nimmt aufgrund des schnell zunehmenden Ausbaus der erneuerbaren Energien stetig zu.
– Dynamische Tarife (Time-of-Use oder Spotmarkt-basiert) verbreiten sich zunehmend und schaffen Anreize den Verbrauch in Zeiten mit hohem Anteil erneuerbarer Energiequellen und entsprechend günstigen Preisen zu verschieben.
– Netzbetreiber verlangen von den VerbraucherInnen Flexibilität, um Lastspitzen auszugleichen und teuren Netzausbau zu vermeiden.

Für das Laden von Elektrofahrzeugen bringt diese Dynamik sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. BetreiberInnen, FlottenbesitzerInnen und Unternehmen müssen Kosteneinsparungen sicherstellen und gleichzeitig eine zuverlässige Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten garantieren.

2. Dynamische Tarife verstehen

Von statisch zu dynamisch

Im Gegensatz zu herkömmlichen Tarifen, bei denen eine Kilowattstunde unabhängig von der Tageszeit immer gleich viel kostet, spiegeln dynamische Tarife die tatsächlichen Marktbedingungen wider und können stündlich – oder sogar alle 15 Minuten – auf der Grundlage von Echtzeitpreisen (RTP) schwanken, die an Großhandelsmärkten wie der EPEX Spot bestimmt werden.

Spotlight

In Deutschland (2. Quartal 2025) zeigte der Day-Ahead-Großhandelsstrommarkt Preise zwischen –25 Cent/kWh (negative Preise während PV-Spitzen) und
60 Cent/kWh während einiger Abendstunden mit hoher Nachfrage. Diese Spanne verdeutlicht das Einsparpotenzial von bis zu 85 %, wenn der Verbrauch intelligent verlagert wird.

3. Die Relevanz für die Ladeinfrastruktur

Kosteneinsparpotenzial

Für kommerzielle BetreiberInnen von Ladeinfrastruktur:

Flottendepots: Durch die Verlagerung des Ladevorgangs in Zeiten mit niedrigen Preisen können die Betriebskosten erheblich gesenkt werden.

Laden am Arbeitsplatz: Die Anpassung an den PV-Überschuss zur Mittagszeit reduziert sowohl die Kosten als auch die Netzbelastung.

Öffentliche Ladezentren: Selbst eine teilweise Lastverlagerung (z. B. durch Verlangsamung nicht dringender Ladevorgänge) senkt die Energiekosten.

Beispielrechnung

Flottendepot mit 50 Elektrofahrzeugen, die jeweils 25 kWh/Tag verbrauchen = 1250 kWh/Tag
Statischer Tarif: 35 Cent/kWh → 437,50 €/Tag
Mit dynamischem Tarif (25 Cent/kWh) und Optimierung über reev: Durchschnittstarif reduziert auf → 312,50 €/Tag
Jährliche Einsparung: 45.625 €.

4. Die Rolle von Energiemanagementsystemen (EMS)

Von der Überwachung zur Optimierung

Hauptaufgaben eines EMS sind einerseits der Schutz eines Gebäudes vor Überlastung und andererseits die Gewährleistung einer effizienten Lastverteilung zur Optimierung von Netzentgelten und zum schnelleren Laden. Darüber hinaus ist das EMS aber auch die intelligente Schnittstelle, die Tarifsignale in umsetzbare Ladepläne umwandelt.

Die Rolle des EMS als intelligente Steuerungseinheit:

– Echtzeit-Tarifintegration: Anbindung an Spotmärkte zur optimierten Strombeschaffung
– Prognosen: Vorhersage von Preiskurven und Ladeanforderungen für Elektrofahrzeuge.
– Optimierungsalgorithmen: Planung des Ladevorgangs zu den günstigsten Zeiten unter Berücksichtigung der Mobilitätsanforderungen.

Spotlight

Jüngste Forschungsergebnisse unterstreichen das erhebliche Kosteneinsparpotenzial eines intelligenten Lademanagements.

Laut Fraunhofer ISE (2023) können optimierte und dynamische Ladestrategien die Gesamtladekosten im Vergleich zu unkontrolliertem Laden um 30 bis 60 % senken. Die Studie hebt hervor, dass die Höhe der Einsparungen von drei Hauptfaktoren abhängt:

– Tarifstruktur: Je größer die Spanne zwischen hohen und niedrigen Strompreisen (wie bei dynamischen oder Echtzeit-Preismodellen), desto höher das Einsparpotenzial.
– Flexibilität bei den Ladezeiten: Flotten- und Arbeitsplatzszenarien mit vorhersehbaren Parkzeiten können die größten Einsparungen realisieren.
– Integration erneuerbarer Energieerzeugung: In Kombination mit PV-Anlagen und Eigenverbrauchsmanagement können die Kosteneinsparungen mehr als 60 % betragen, da das EMS das Laden sowohl an niedrige Marktpreise als auch an Solarspitzen anpasst.

Zusätzliche Analysen der Internationalen Energieagentur (IEA, 2024) bestätigen, dass intelligentes Lastmanagement nicht nur die Kosten senkt, sondern auch die strombezogenen CO₂-Emissionen um bis zu 25 % reduziert, da das Laden auf Zeiträume mit einem höheren Anteil an erneuerbarem Strom verlagert wird.

Zusammen unterstreichen diese Erkenntnisse, dass datengesteuertes Energiemanagement – wie es in integrierten Plattformen wie reev umgesetzt wird – das Laden von Elektrofahrzeugen einen aktiven Hebel für einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb verwandelt.

5. Integration von Photovoltaik (PV)

Die PV-EMS-Symbiose

Da Unternehmen und Depots zunehmend PV-Anlagen installieren, wird die Nutzung eines EMS unerlässlich, um den Eigenverbrauch zu maximieren und die Netzabhängigkeit zu reduzieren.

Das EMS optimiert den Verbrauch anhand folgender Faktoren:

– PV-Erzeugungsprognosen (Wetter, Produktionsprofile).
– Dynamischen Tarifen (wenn die PV-Erzeugung nicht ausreicht, spielen die Marktpreise eine Rolle).
– Nachfragekurven (Ladefenster und Mobilitätsanforderungen).

Beispielszenario

– Depot mit 500-kWp-PV-Anlage, Produktionskosten von 6 Cent/kWh und durchschnittlichem Netzpreis von 25 Cent/kWh (mit reev-Stromtarif)

– Das EMS priorisiert das Laden von Elektrofahrzeugen während der PV-Spitzenzeiten am Mittag → durchschnittliche Energiekosten 6 Cent/kWh statt 25 Cent/kWh

– Die PV-Erzeugung nimmt am Nachmittag ab und ist über Nacht gleich Null. Das EMS plant die verbleibende erforderliche Ladung in Zeiten mit niedrigen Tarifen. Zeiten mit hohen Tarifen werden vermieden, es sei denn, ein Fahrzeug muss den Ladestation zeitnah verlassen → Die Fahrzeuge sind immer pünktlich bereit, aber zu möglichst geringen Kosten

– Ergebnis: bis zu 80 % Selbstversorgung und eine Reduzierung der Gesamtstromkosten um 50 %.

6. Über die Kosten hinaus: Zusätzliche Vorteile

Netzstabilität und Flexibilität

Dynamische Tarife in Kombination mit einem intelligenten EMS passen das Ladeverhalten an die Anforderungen des Stromnetzes an. Das EMS verlagert das Laden automatisch auf Zeiten mit niedrigen Preisen und geringer Auslastung und reduziert den Bedarf in Spitzenzeiten. Dadurch wird die EV-Infrastruktur zu einer wertvollen Flexibilitätsressource, die dazu beiträgt, überschüssige erneuerbare Energie aufzunehmen, wenn sie verfügbar ist, und das Netz zu entlasten, wenn es zu anderen Zeiten stark beansprucht wird. Das Ergebnis ist eine verbesserte Netzstabilität, ein geringerer Investitionsbedarf für die NetzbetreiberInnen und insgesamt ein reaktionsfähigeres und widerstandsfähigeres Energiesystem.

Nachhaltigkeit

Das Laden während Spitzenzeiten der erneuerbaren Energieerzeugung senkt nicht nur die Kosten, sondern reduziert auch die CO₂-Belastung des Ladens von Elektrofahrzeugen erheblich. Durch die Abstimmung des Ladevorgangs auf Zeiten mit hoher PV- oder Windverfügbarkeit erhöhen die BetreiberInnen den Anteil der genutzten grünen Energie und verringern die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern im Strommix.

Skalierbarkeit

Mit dem Wachstum der Ladenetzwerke stellt das intelligente EMS sicher, dass BetreiberInnen große Flotten, Hubs mit mehreren Standorten oder expandierende Infrastrukturen verwalten können, ohne die Komplexität zu erhöhen. Das automatisierte Lastmanagement sorgt im Betrieb für die Einhaltung der Limits und vermeidet teure Erhöhungen der Netzanschlussleistung– all dies ohne Beeinträchtigung der durchschnittlichen Ladegeschwindigkeit. Durch die zentrale Koordination von Tarifen, PV-Prognosen und Fahrzeugnachfrage lässt sich das Gesamtsystem von wenigen Ladegeräten auf Hunderte skalieren, mit stabiler Leistung und minimalem manuellem Aufwand – und ermöglicht so einen zuverlässigen, zukunftssicheren Betrieb.

7. Herausforderungen und Wegbereiter

– Verfügbarkeit von Tarifen:
Die Marktdurchdringung dynamischer Tarife variiert je nach Land (z. B. weit fortgeschritten in den Niederlanden, noch begrenzt in Deutschland).
– Regulatorische Rahmenbedingungen:
Die Anreize für Flexibilität unterscheiden sich je nach Markt.
– Schnittstellenfähigkeit:
Das EMS muss in Lademanagementsysteme (CPMS) integriert werden und Netzsignale empfangen können.
– Akzeptanz durch die Nutzer:
Zeitpläne müssen den Mobilitätsbedürfnissen Rechnung tragen – FahrerInnen erwarten bei Bedarf volle Batterien.

reev: die All-in-One-Lösung für Energie und Laden

Während dynamische Tarife und intelligente EMS oft als separate Teile diskutiert werden, ist in der Praxis die Integration der Schlüssel zu Einfachheit und Skalierbarkeit. Hier bietet reev einen einzigartigen Vorteil.

Die reev Platform liefert nicht nur einen eigenen integrierten dynamischen Stromtarif, der Live-Preissignale nativ in die Plattform einspeist. Das ebenfalls integrierte EMS und die Lademanagement-Software arbeiten zusammen, um diese Preise ohne zusätzliche Tools in umsetzbare Ladepläne umzuwandeln.

Vorteile:

– Nahtlose EMS-Integration
reev kombiniert Lademanagement und Energiemanagement in einer einzigen Plattform und macht damit das komplexe Jonglieren mit mehreren Systemen überflüssig.
– Integrierter dynamischer Tarif
Der integrierte reev Stromtarif ist vollständig mit EMS und Lademanagement verzahnt, greift automatisch auf dynamische Tarifdaten zu und plant Ladevorgänge so, dass sie zu den kostengünstigsten Zeiten stattfinden – bei voller Sicherstellung der Fahrzeugverfügbarkeit.
– PV-Integration
Durch intelligente Prognosen maximiert reev den Eigenverbrauch von Solarstrom und priorisiert grünen und günstigen Strom, wenn zusätzlicher Netzverbrauch erforderlich ist.
– Skalierbarkeit für BetreiberInnen
Ob Flotten-Depot, Ladestation am Arbeitsplatz oder halböffentliche Ladestationen – die modulare Lösung von reev lässt sich an die Bedürfnisse vor Ort anpassen.
– All-in-One-Plattform
BetreiberInnen profitieren von einer zentralen Steuerung: Tarife, EMS, Lademanagement, Reporting und Benutzerverwaltung sind aufeinander abgestimmt, wodurch der Betriebsaufwand massiv reduziert wird.

reev USP: Durch die Bündelung von Lademanagement, Energiemanagement und dynamischen Tarifen in einer Plattform ermöglicht reev BetreiberInnen, Kosten einzusparen, nachhaltiger zu agieren und den Betrieb effizienter zu gestalten – ohne zusätzliche Komplexität.

8. Fazit

Dynamische Tarife sind ein wichtiger Hebel für Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Ohne intelligente Koordination kann ihr volles Potenzial jedoch nicht ausgeschöpft werden. BetreiberInnen stehen vor der Herausforderung, Preissignale, PV-Produktion, Mobilitätsbedürfnisse und Netzsignale in eine stimmige Strategie zusammenzuführen.

Genau hier liegt der Mehrwert von reev. Mit seiner All-in-One-Plattform und dem integrierten dynamischen Stromtarif beseitigt reev Komplexität, indem es EMS, CPMS und Tarifmanagement vereint. Ladepläne werden automatisch für die kostengünstigsten Zeiten definiert, die PV-Erzeugung wird priorisiert und die Fahrzeuge sind bei Bedarf zuverlässig einsatzbereit.

Durch die Bereitstellung einer nahtlosen Lösung von Tarifen bis zur Ladesteuerung ermöglicht reev BetreiberInnen, Kosten zu senken, die Nachhaltigkeit zu verbessern und ihre Infrastruktur effizient zu skalieren. Anstatt mehrere Systeme zusammenzufügen, erhalten die Betreiber eine einzige, transparente Plattform, die eine einfache und zukunftssichere Bedienung gewährleistet.

Kurz gesagt: reev verwandelt dynamische Tarife in echte, messbare Einsparungen und ermöglicht es Betreibern von Ladeinfrastrukturen, relevante Akteure der Energiewende zu werden – ohne Kompromisse bei Service oder Leistung einzugehen.

So reduzieren auch Sie Ihre Kosten.

Hier finden Sie alle Informationen zu den reev Energie- und Ladelösungen

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