In Deutschland ist derzeit rund eine Million Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs, Tendenz steigend: allein im ersten Halbjahr 2021 wurden über 312.000 vollelektrische Autos oder Plug-In-Hybride neu zugelassen.

Nach Plänen des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz soll es im Jahr 2030 zwischen sieben und zehn Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen geben. Um diese Zahlen zu erreichen, spielen zusehends auch Unternehmen mit elektrischen Fuhrparks eine große Rolle.

Der laufende Ausbau von Ladeinfrastruktur sowie staatliche eMobility-Förderungen zählen zu den Faktoren, die die Elektrifizierung von Unternehmensflotten besonders attraktiv machen. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von einem positiven Image als innovativer und nachhaltiger Arbeitgeber.

Doch angesichts des großen Angebots an elektrischen Modellen auf dem Markt fällt die Wahl nicht immer leicht. Wir zeigen, was Entscheider bei der Wahl des richtigen eFahrzeugs für ihr Unternehmen beachten sollten.

Analyse des Mobilitätsbedarfs

Als erster Schritt in der Entscheidungsfindung ist es ratsam, das Fahrverhalten und damit den konkreten Mobilitätsbedarf im Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen. Für diese Bestandsaufnahme können die folgenden Punkte zur Orientierung verwendet werden:

Der Einsatzzweck

Hier gilt es sich die Frage zu stellen, zu welchem Zweck und wie häufig das Fahrzeug zum Einsatz kommt.

  • Dienstwagen: Soll das Fahrzeug einem Arbeitnehmer für dienstliche (und möglicherweise auch für private) Fahrten zur Verfügung gestellt werden?
  • Poolfahrzeug: Wird es von mehreren Personen zu unterschiedlichen Zwecken verwendet?
  • Nutzfahrzeug: Müssen Materialien, Waren oder Werkzeuge transportiert werden?

Das Einsatzgebiet und Reichweite

Auch das Einsatzgebiet sollte in die Wahl eines passenden elektrischen Fuhrparks einbezogen werden. Dabei sollten Entscheider berücksichtigen, ob das Fahrzeug überwiegend in der Stadt, über Land oder auf der Autobahn genutzt wird.

Darüber hinaus ist die Reichweite ein wichtiger Faktor. Dabei ist entscheidend, wie viele Kilometer das Fahrzeug im Schnitt zurücklegt und wie weit es mit einer Tankfüllung kommen muss. Generell ist es ratsam, bei der Reichweite des Fahrzeuges einen ausreichenden Puffer einzuplanen. Eine gute Maßgabe ist es, die maximal mögliche Reichweite so auszuwählen, dass sie mindestens ein Drittel über der regelmäßig zwischen zwei Tankladungen gefahrenen Strecke liegt.

Außerdem sollte vor dem Kauf geklärt werden, ob dem Fuhrpark ausreichend Lademöglichkeiten zur Verfügung stehen. In vielen Fällen lohnt sich die Anschaffung einer eigenen Ladeinfrastruktur  auf dem Firmengelände.

Wahl des passenden Elektrofahrzeugs

Ist der Mobilitätsbedarf geklärt, ist der nächste Schritt, sich für ein Fahrzeugmodell zu entscheiden.

Abmessungen und technische Spezifika des Fahrzeugs

Anhand einiger ausgewählter Modelle haben wir verschiedene Fahrzeugklassen und ihre technische Ausstattung zusammengefasst.

  • Kleinwagen
Modell Gewicht Reichweite in km Leistung in kW
Fiat 500e 1.405 kg 321 km 87 kW
Renault Zoe R135 1.570 kg 386 km 100 kW
VW e-Up 1.235 kg 260 km 61 kW
  • Kompaktwagen
Modell Gewicht Reichweite in km Leistung in kW
Tesla Model 3 1.610 kg 614 km 324 kW
VW ID.3 1.900 kg 426 km 107 kW
BMW i3 1.345 kg 307 km 125 kW
  • Personentransporter
Modell Gewicht Reichweite in km Leistung in kW
Mercedes EQ4 2.495 kg 405 km 110 kW
Opel Zafira-e Life M 2.140 kg 329 km 100 kW
Peugeot e-Traveller L3 1.990 kg 319 km 100 kW
  • Nutzfahrzeuge
Modell Gewicht Reichweite in km Leistung in kW
Citroën ë-Jumpy 2.830 kg 316 km 100 kW
VW e-Crafter 2.520 kg 115 km 100 kW
Opel Vivaro-e 2.100 kg 320 km 100 kW

Wird das Fahrzeug von wenigen Personen genutzt und müssen keine oder nur wenige Materialien transportiert werden, dann ist ein Klein- oder Kompaktwagen ausreichend.

Wenn mehrere Personen gleichzeitig Platz finden sollen, entscheidet man sich am besten für ein größeres Modell. Hier ist ein mittelgroßes Fahrzeug oder ein Personentransporter empfehlenswert.

Soll das Fahrzeug zum Transport von Materialien, Waren oder Werkzeugen verwendet werden, erhöht sich das benötigte Laderaumvolumen. In diesem Fall bestimmen Art, Menge und Gewicht des Ladeguts, welches Modell das passende ist.

Art des Antriebs

Voll batteriebetrieben oder Hybrid – auf dem Markt ist eine breite Palette von verschiedenen eAuto-Typen verfügbar. Grundlegend lassen sie sich anhand der Art des Antriebs unterscheiden. Hier ein Überblick über die wichtigsten elektrischen Antriebsarten:

  • Battery Electric Vehicle (BEV)

Batterieelektrische Fahrzeuge werden auch als „reine“ Elektroautos bezeichnet. Sie werden ausschließlich durch einen Elektromotor angetrieben und benötigen kein Getriebe. Die Energie für den Motor wird aus der Batterie bezogen, welche über das Stromnetz aufgeladen wird.

  • Hybrid Electric Vehicle (HEV)

Solche reinen Hybridfahrzeuge sind sowohl mit einem Verbrennungsmotor als auch mit einem Elektromotor ausgestattet. Generell dient der Elektromotor beim HEV nur zur Unterstützung des Verbrennungsmotors. Rein elektrisches Fahren ist mit einem solchen Vollhybrid nur über sehr kurze Strecken möglich. Im Gegensatz zum Plug-In Hybrid verfügt der HEV über keine externe Lademöglichkeit (z.B. eine Steckdose).

  • Plug-in Hybrid Electric Vehicle (PHEV)

Ebenso wie HEV verfügen auch Plug-In Hybride neben einem konventionellen Verbrennungsmotor über einen elektrischen Motor. Im Unterschied zu reinen Hybridmodellen können PHEVs allerdings über ein Steckersystem an der Wallbox aufgeladen werden.

  • Range Extended Electric Vehicle (E-REV)

Diese Elektrofahrzeuge sind mit einem Reichweitenverlängerer (Range Extender) ausgestattet. Dabei handelt es sich um einen kleinen Verbrennungsmotor mit einem Generator, der die Leistung der Batterie unterstützt. Durch den Range Extender ist eine zusätzliche Reichweite von bis zu 100 Kilometern möglich.

Unabhängig davon, auf welches elektrische Modell die Entscheidung fällt, profitieren Unternehmen von Förderungen und steuerlichen Vorteile: Setzt man auf Elektroautos als Firmenwagen, sinkt beispielsweise die Bemessungsgrundlage bei der Versteuerung des Fuhrparks und die Kilometerbesteuerung im Vergleich zu Verbrennern. Fahrspaß und Klimaschutz inklusive.

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