Die 2233km Challenge – Teil 2

Karl und seine Begleitung haben sich in ein Abenteuer gestürzt und sind mit dem Elektroauto in den Urlaub gefahren. Trotz guter Planung gab es einige bange Minuten durchzustehen, bis sie im letzten Moment bei ihrem geplanten Segeltrip in Zadar ankamen. Dabei mussten einige Hindernisse wie inaktive Ladestationen, Käferinvasionen und falsch lokalisierte Lademöglichkeiten überwunden werden. Die Hinreise war erfolgreich.  Doch nach einer entspannenden Auszeit auf dem Wasser, gilt es noch die Rückreise zu überstehen. Wir sind gespannt welche aufregenden Abenteuer Karl auf seiner Heimreise erlebt hat…

Von Zadar nach Nürnberg

„Nachdem wir mit Wind (und Diesel) erfolgreich die See bereits haben, blieb abzuwarten, ob die eMobilität uns auch wieder heil zurück nach Nürnberg bringt. Das Ganze fingt gut an: Wir durften den CEE Anschluss der Bote nutzen, um den Zoe zu laden und starteten die 1100km Rückreise mit voller Batterie.

Der erste Stopp war die Insel Pag. Zwar nicht, weil wir diesem Zeitpunkt schon ladenmussten, aber um zuherauszufinden, ob es überhaupt klappen würde.

Das tat es nicht. Die Steckdose blieb verschlossen und die Anzeige schwarz. Auch durch Kontakt mit der PFID Karte änderte sich nichts.

Wir versuchten Hilfe beim Café nebenan zu holen aber damit hatten diese natürlich nichts zu tun. Im Supermarkt verwies man mich an die Touristeninformation in der Nähe. Diese wiederum empfahlen uns die Service-Hotline anzurufen. Wie hilfreich… Ich wählte also:  – Piep – „Sie sind mit ELEN verbunden. Leider rufen Sie außerhalb unserer Sprechzeiten an…“. Manchmal kann man nur aufgeben.

Also Plan B: Unsere ganze Hoffnung lag in dem gebuchten Hotel, das auf booking.com bei „Lademöglichkeit vorhanden“ ein Häkchen gesetzt hatte. Als wir ankamen stießen wir auf Folgendes: nicht etwa eine Ladesäule sondern eine ganz normale Steckdose.

Die ganze Nacht, die wir dort verbrachten, reichten für den kleinen Zoe gerade so aus, um aufzuladen.

Am nächsten Tag gingen wir auf Nummer sicher und fuhren zu der Station an der wirauf dem Hinweg schon gehalten hatten. Geladen wurde an dem einzigen freien AC Kabel neben einem Diesel, der den anderen eParkplatz belegte. Dem kurz darauf eintreffenden Elektroauto blieb nichts weiter übrig, als von der anderen Seite, quer über den Rasen zu laden.

Eine Mahlzeit, ein Dessert, einen Kaffee und viele E-Mails später waren wir bereit mit 99% kostenfreiem, kroatischen Strom weiter zu fahren.

Um den Strapazen der Anreise vorzubeugen, legten wir bereits vor Zagreb einen weiteren Boxenstopp bei einem Einkaufszentrum ein. Erfreulicherweise ein weiteres Mal umsonst Laden, mit einem Haufen freier Ladeplätze zur Auswahl. Zu schade, dass das Shopping nicht auch kostenlos war.

Ich konnte mir einfach absolut keinen Reim daraus machen, was mit den Symbolen auf der Wallbox anzufangen ist. Doch ein einfacher Klick auf „Start“ in der App funktionierte  – also egal. Alles in Allem eine nette Abwechslung, sechs Ladegeräte ganz allein für uns zu haben.

Der nächste Halt war nahe Maribor in Slowenien, wo Karl auf ein ähnlich positives Erlebnis hoffte. Doch daraus wurde leider nichts. Zuerst verpassten wir die öffentliche Ladestation auf der Autobahn und folgten danach fälschlicherweise einer Beschilderung auf die Gegenseite der Autobahn. Dann passierten wir erst noch eine Tesla Station, um letztendlich folgendes vorzufinden: ein Ladeplatz ohne Ladegerät

Irgendwie ein Sinnbild für den aktuellen Stand der Elektromobilität: viel Raum, der nicht gefüllt ist.

Als Häufchen Elend zogen wir die lokale Gastfreundschaft in Form eines BMWi3 Fahrers an, der uns nicht nur riet, umsonst auf dem nahegelegenen Lidl Parkplatz zu laden, sondern uns auch noch sicher bis zum Ziel geleitete.

Eine weitere Nacht verbrachten wir im schönen Graz, wieder mit offizieller „Lademöglichkeit vorhanden“ laut booking.com. Wieder eine normale Steckdose. Jetzt noch mit Beschwerden anzufangen, hätte auch keinen Sinn mehr gemacht.

Man muss schon sagen: eMobilität bietet einem die Möglichkeit neue Orte  zu entdecken. Als wir Ausschau nach kostenlosen Ladestationen auf ChargeMap hielten, fanden wir eine Sparkassen-Ladestation in der wundervollen Stadt Wels. Oder die Regensburg Arcaden, ein Einkaufszentrum, wo wir für kurze Zeit die schöne Welt von Tesla genossen. Wenn man einen Parkschein bezahlte, sogar kostenfrei.

Ich investierte die kostenlose Ladung in schnelles Tempo, um ein paar Minuten früher zuhause anzukommen. Gesund und munter erreichte wir das traute Heim – dachte ich zumindest. Als ich den Stecker in die selbst gebaute Schuko-Verlängerung steckte, die ich schon so oft benutzt hatte, passierte…nichts.

Eine halbe Stunde später wusste ich auch warum: der Stecker hatte sich total aufgelöst.“

The End.

Letztendlich hat es Karl geschafft und ist wohlbehalten in den Urlaub und wieder zurückgekommen. Am Ende zeigt sich, dass eine so lange Fahrt mit einem kleinen Elektroauto wie dem Zoe zwar die ein oder andere Herausforderung beinhaltet, es letztendlich aber möglich ist. An manchen Stellen war die Reise noch etwas holprig, auch hier trägt die Erfahrung dazu bei, die Fahrt reibungsloser zu gestalten.

Aus der richtigen Perspektive und mit einem Lächeln betrachtet, bietet die Fahrt mit dem Elektroauto einiges an Mehrwert: sieht man das Ganze als einen kleinen Roadtrip zum Reiseziel, fängt der Urlaub schon vor der eigenen Haustür an. Man kann die Ladestopps gezielt so legen, dass man auf dem Weg noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit mitnimmt und Raststättenessen durch einen entspannten Zwischenstopp beim nächsten Wirtshaus ersetzen. Wer im Urlaub auf Entschleunigung und weniger Stress aus ist, kann hier gleich anfangen. Durch die Suche nach Ladestationen lassen sich außerdem neue Orte und Strecken entdecken, die man sonst nie kennenlernen würde

Wer noch nicht überzeugt ist, braucht sich trotzdem nicht zu sorgen: die eMobilität ist auf dem Vormarsch und mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur und zunehmender Reichweite der Elektroautos ist auch dieses Problem bald Geschichte.

 Unsere Tipps für den Elektro-Urlaub:

  • Planung ist alles – überlegen Sie sich Ihre Lade-Route im Voraus und schauen Sie, ob besondere Sehenswürdigkeiten auf Ihrem Weg liegen, die Lademöglichkeiten bieten..
  • Knapp daneben ist auch vorbei – fahren Sie vorrausschauend und stoppen Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig, denn nicht jede verzeichnete Ladestation ist auch eine vorhandene und funktionierende Ladestation.
  • Laden ist nicht gleich Laden – wenn Sie im Hotel laden wollen, erkundigen Sie sich im Zweifel, welche Lademöglichkeit zur Verfügung steht, damit Sie wissen worauf Sie sich einstellen müssen.
  • Und das Wichtigste: take ist easy – entspannen Sie sich und nehmen Sie auftretende Hindernisse mit Geduld und Humor, dann kann auf Ihrer Reise nichts schiefgehen.

Sie wollen wissen wie alles angefangen hat? Entdecken Sie im ersten Teil von Karls Bericht, wie alles begann…

Begleiten Sie uns auf weitere Abenteuer mit der eMobility

Lassen Sie uns gemeinsam die Welt der eMobility erkunden!