Unendliches Fahren ohne aufladen, was für eine schöne Vorstellung. So weit ist die Technik leider (noch?) nicht, aber die Ladeinfrastruktur in Deutschland ist mittlerweile so gut ausgebaut, dass es fast überall öffentliche oder halböffentliche Lademöglichkeiten gibt. Zum Laden braucht man bekanntlich Stecker und Kabel. Welche es gibt, haben wir Ihnen hier aufgelistet:
Steckertypen
Es gibt unterschiedliche Stromnetze und Standardisierungen, daher lassen sich auch unterschiedliche Steckertypen finden. Als Stecker wird allgemein der Endpunkt eines Ladekabels bezeichnet, der das Elektroauto und die Ladestation verbindet.
Typ 1-Stecker
Dieser Typ ist in Europa nicht weit verbreitet. Er findet sich eher in Automodellen aus dem asiatischen Raum und Nordamerika, da er auf das dort verfügbare 120/240-Volt-Einphasen-Dreileiternetz ausgelegt ist. Es handelt sich um einen einphasigen Ladestecker, der eine Ladeleistung von bis zu 7,4 kW erlaubt. Automodelle, die mit diesem Steckertyp kompatibel wären, sind z.B. Citroën, Chevrolet, Ford, Kia, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot und Toyota. In Deutschland ist dieser Steckertyp aber nicht üblich.
Typ 2-Stecker
Dieser Ladestecker ist dreiphasig, und hat sich mittlerweile als europäischer Standard etabliert. An öffentlichen Ladesäulen ist eine Ladeleistung von bis zu 43 kW möglich, im privaten Bereich werden Ladeleistungen von bis zu 22 kW erzielt. Fast alle öffentlichen Ladestationen verfügen über eine Typ 2-Steckdose, woran jedes Mode 3-Ladekabel angeschlossen werden kann. Somit sind sowohl Elektroautos mit Typ 1 als auch Typ 2-Stecker kompatibel. Alle Mode 3-Ladekabel haben auf der Seite der Ladestation einen sog. Mennekes-Stecker (Typ 2). Der Stecker hat neben der Universalität den Vorteil, dass er sich sehr leicht stecken lässt und äußert robust ist.
CCS-Stecker / Combo 2
Das sog. Combined Charging System erweitert den Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten und macht in der Theorie Schnell-, Gleich- und Wechselstromladen mit bis zu 170kW möglich. In der Praxis liegt die Ladeleistung eher bei 50 kW. Der Vorteil des CCS-Steckers liegt darin, dass die Anschlüsse auch von einem konventionellen und mittlerweile sehr verbreiteten Typ 2-Stecker verwendet werden können.
CHAdeMO-Stecker
Dieses japanische Steckersystem macht Schnellladungen mit einer maximalen Ladeleistung von 100 kW möglich. An öffentlichen Ladesäulen werden meist ohnehin nur 50 kW zur Verfügung gestellt. Fahrzeuge von Citroën, Honda, Kia, Mazda, Nissan, Mitsubishi, Subaru, Toyota und Tesla (mit Adapter) sind mit diesem Steckertyp kompatibel.
Tesla-Supercharger
Für seine eigenen Ladestationen verwendet Tesla einen eigenen Standard. Bei dem Tesla-Supercharger handelt es sich um eine modifizierte Version des Typ 2-Steckers, der eine Ladeleistung von bis zu 120 kW im Gleichstromnetz ermöglicht. Beim Modell S lässt sich dort der Akku innerhalb von 30 Minuten zu 80 % laden. Dieser Steckertyp wird allerdings bislang nur für Tesla Fabrikate angeboten.
Ladekabel
Es gibt nicht nur verschiedene Steckertypen sondern auch verschiedene Ladekabel:
Mode 2-Ladekabel
Das Mode 2-Ladekabel ermöglich das Laden an der Haushaltssteckdose und wir oftmals direkt von Autoherstellern mitgeliefert. Das ist besonders für eMobility Neulinge sehr praktisch. Für die Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladeanschluss wird dabei eine Box verwendet (ICCB, in-cable control box), die zwischen dem Fahrzeugstecker und dem Anschlussstecker geschaltet ist. Eine modernere Variante ist ein Mode 2-Ladekabel mit einem Anschluss für unterschiedliche CEE-Industriestreckdosen. Mit diesem Kabel kann, je nach CEE-Steckdose, das Auto mit bis zu 22kW geladen werden.
Der CEE-Stecker (Von “Commission on the Rules for the Approval of the Electrical Equipment”) taucht in verschiedenen Varianten auf:
- Als sog. Camping-Stecker, einphasig, blau mit einer Ladeleistung von 3,7kW
- Als Ausführung für Industrie-Steckdosen, dreiphasig, rot. Hierbei unterscheiden sich der kleine Industriestecker (CEE 16), mit einer Ladeleistung von bis zu 11kW und der große Industriestecker (CEE32) mit einer Ladeleistung bis zu 22 kW
Mode 3-Ladekabel
Das Mode 3-Ladekabel wird für die Verbindung zwischen Ladestation und eAuto verwendet – in Europa hat sich hier der Typ 2 Stecker durchgesetzt. Damit Elektroautos sowohl mit Typ 1, als auch mit Typ 2-Steckern laden können, sind Ladestationen häufig mit einer Typ 2-Steckdose ausgestattet. Um ein Elektroauto zu laden, wird entweder ein Mode 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 2, oder ein Mode 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 1 benötigt. Mit einem Mode 3-Ladekabel kann eine Ladeleistung von bis zu 43kW erreicht werden.
Schuko-Steckdose
Die sogenannte Schuko-Steckdose ist eine normale Haushaltssteckdose mit der bei entsprechender Absicherung eine Ladeleistung von bis zu 3,7kW erzielt werden kann. Ohne eine entsprechende Vorprüfung wird jedoch für eine Schuko-Steckdose eine maximale Ladeleistung von 2,3kW empfohlen. Schuko-Steckdosen finden sich in allen Haushalten, manchmal auch an öffentlichen Ladesäulen und sind für alle Elektroautos geeignet.