Zeit ist kostbar, gerade wenn es sich um unsere Freizeit handelt. Daher ist es kein Wunder, dass Effizienz beim Laden von Elektroautos an oberster Stelle steht. Um möglichst zeit- und stromsparend zu laden, bieten sich Ladestationen an. Aber was für eine Ladestation ist die Richtige für Ihre Bedürfnisse? Wir beantworten Ihnen im folgenden Beitrag die wichtigsten Fragen zum Thema Ladestation.
1. Welche Hersteller gibt es?
Bei der Anschaffung einer Ladestation sollte auf jeden Fall die Qualität der entscheidende Faktor sein. Daher sollten Sie sich für einen zertifizierten Qualitätshersteller entscheiden, der z.B. bei führenden Autoherstellern gelistet ist. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt Zugang zu Ersatzteilen und Serviceleistungen haben.
2. Welche Art von Ladestation sollte man anschaffen?
Halten Sie am besten Rücksprache mit dem Hersteller Ihres Elektrofahrzeuges. Zur Auswahl stehen grundsätzlich die Kategorien stehend montierte Ladesäule und wandmontierte Ladesäule. Letztere ist die sogenannte Wallbox. Weitere Unterscheidungen gibt es hinsichtlich der Leistung und der Eignung für Innen- und Außenbereiche. Elektroautos können mit Wechselstrom (AC) und/oder mit Gleichstrom (DC) geladen werden. Eine DC Schnell-Ladestation ist aber wesentlich kostspieliger als eine AC-Ladestation und wird hauptsächlich an Orten verwendet, an denen sehr kurze Ladezeiten (30-60 Minuten) notwendig sind, z.B. an Autobahnraststätten. Ist ausreichend Zeit für das Laden vorhanden, z.B. Zuhause, dann ist eine AC-Station passender.
3. Ladestation mit oder ohne Kabel?
Erst einmal stellt sich die Frage, ob die Ladestation für mehrere Menschen zugänglich sein oder privat genutzt werden soll. Während an Ladestationen im öffentlichen Raum ein Steckplatz vorgeschrieben ist, ist es Zuhause oft einfacher, wenn die Ladestation bereits über ein Kabel verfügt. Der Vorteil einer Ladestation mit Steckdose ist, dass jedes Fahrzeug mit dem entsprechenden Kabel geladen werden kann.
4. Welchen Ladestecker hat mein Auto?
Da es keine Adapter gibt, ist der Ladestecker ihres Autos entscheidend. In Europa ist der Typ 2-Ladestecker weit verbreitet, auch öffentliche Ladeplätze sind oft damit ausgestattet. Daher bietet eine Ladestation mit Typ 2 Steckdose die größte Flexibilität. Dieser Steckertyp wurde speziell für Elektrofahrzeuge konzipiert und ermöglicht nicht nur das Laden des Akkus, sondern auch die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation. Bei privaten Ladestationen beträgt die maximal erreichbare Ladeleistung bis zu 22 kW (400 V, 32 A).
Häufig vorzufinden ist zudem der in Japan entwickelte CHAdeMO-Stecker, der bei Fahrzeugmodellen von Honda, Toyota, Citroën oder Peugeot verwendet wird. Das System erlaubt zwar eine Aufladung bis zu 100 kW, in der Regel stehen NutzerInnen an öffentlichen Ladestationen aber nur 50 kW zur Verfügung.
Eine Ausnahme bildet der Tesla Supercharger: Die abgewandelte Form des Typ 2-Steckers funktioniert ausschließlich bei Modellen des US-amerikanischen Herstellers und erreicht eine Ladeleistung von 120 kW.
5. Welche Ladeleistung hat mein Auto?
Elektroautos haben vom Hersteller eingebaute Ladegeräte, sogenannte On-Board Charger. Die Ladeleistung ist von diesen Ladegeräten abhängig. Die Leistung kann hier von 3,7kW bis 22kW variieren. Wie schnell das Auto tatsächlich lädt ist zusätzlich abhängig von Ladestation und Ladekabel. Ein Fahrzeug mit 3,7kW Ladeleistung kann tendenziell an jeder Ladestation geladen werden, auch an Stationen mit schnellerer Ladeleistung. Allerdings ist dann dennoch nur eine Ladeleistung von 3,7 KW möglich.
Die Formel zur Berechnung Ihrer persönlichen Ladedauer:
Kapazität der Batterie in Wattstunden/ Ladeleistung in Watt = Ladedauer
6. Installation einer intelligenten Ladestation
Mit einer sogenannten intelligenten Ladestation ist es mittlerweile möglich, neben dem reinen Ladevorgang noch weitere Funktionen zu nutzen.
Zusätzliche Features können sein:
- Lastmanagement für Elektroautos: Bei gleichbleibender Anschlussleistung können mehrere Elektroautos zur selben Zeit laden. Die verfügbare Leistung verteilt sich automatisch auf die Anzahl der ladenden Elektroautos. Vor allem Firmen, Hotels, Parkplätze etc. mit mehreren Ladestationen vermeiden durch Lastmanagement teure Stromspitzen und beugen einer Erhöhung des Leistungspreises vor.
- Abrechnung: Laden nicht nur Sie, sondern auch andere Personen an Ihrer Ladestation, ist ein digitales Tool zur Abrechnung des Stroms von Vorteil. So werden allen BenutzerInnen die verbrauchten Ladezeiten in Rechnung gestellt. Auch als FahrerIn eines elektrischen Firmenwagens haben Sie oft die Möglichkeit, den geladenen Strom Zuhause ebenso wie am Arbeitsplatz bequem und ohne viel Aufwand mit dem Arbeitgeber abzurechnen.
- Zugangsbeschränkung: Befinden sich Ladestationen auf Firmenparkplätzen oder in Hotelgaragen, ist es sinnvoll den Zugang einzuschränken. Dafür eignen sich sogenannte RFID Chips oder Karten. So kann die Station nur von zugangsberechtigten Personen genutzt werden.
- Integration einer Photovoltaikanlage: Mit der richtigen Zusatzfunktion können Sie den selbst erzeugten Solarstrom einer Photovoltaikanlage zum Aufladen Ihres Elektroautos nutzen.